March-Anzeiger / Höfner Volksblatt vom 08.11.1999
Jazzgroup Udo Fink
Sweet Lis süsser Musenkuss als Souvenir fürs Publikum
Über zwei Stunden Mainstream-Jazz vom Feinsten bot am Samstagabend in der Aula der Kantonsschule Pfäffikon die Jazzgroup Udo Fink. die Präsentation der neuen CD "Souvenirs II" war mehr als nur Konzert, das Publikum höchst zufrieden. Udo Fink (Klavier), Werner Fischer (Gitarre), Germann Klaiber (Bass), Domenic Landolf (Tenorsaxophon), Christoph Staudenmann (Schlagzeug), Edgar Schmid (Posaune) und Rahel Hadorn (Gesang) verteilten am Samstagabend Souvenirs der Extraklasse.
VON ANDREAS FEICHTINGER
Was musikalisch über zwei Stunden lang von der Aula-Bühne in den Saal getragen wurde, verdient schlicht das Prädikat "sehr gut". Ob in Vollbesetzung als Septett, als Sextett, Quartett, Quintett oder Trio: Die Jazzgroup Udo Fink spielte dauernd auf beachtlich hohem Niveau und interpretierte Wwing genauso eindrücklich wie Bossanova, Blues, Samba oder Balladen. Abgesehen von wenigen kleinen Patzern, die nur dem Eingeweihten aufgefallen sein dürften, den Gesamteindruck aber keinesfalls schmälerten, lag permanent Mainstream-Jazz vom Feinsten in der Luft. Zumal die Leistung der Musiker umso höher eingestuft werden muss, als die Band seit den Aufnahmen für "Souvenirs II" nicht mehr zusammen gespielt hatte, von der Aufwärmstunde kurz vor Konzertbeginn einmal abgesehen.
Kurzum: Die Chemie unter den Musikern stimmte. Auf der Bühne standen Profis, die nicht nur ihre Instrumente beherrschten, bei Sängerin Rahel Hadorn war es die facettenreiche Altstimme, sondern auch Udo Finks Kompositionen und Arrangements die verlangte Seelentiefe, gepaart mit Spielfreude, verliehen. Einzelne Stücke oder Musiker und deren Soli hervorzuheben, hiesse, schlichtweg jemandem weh zu tun. Erlaubt sei jedoch, über Finks Balladen einige Worte zu verlieren. Die waren für mich die eigentlichen Höhepunkte des Abends: ausdrucksstark, voller Spannung, musikalischer und menschlicher Wärme. Nachhaltig unterstrichen durch den balladesken Bossanova "Sweet Li", Udo Finks ganz persönliche kompositorische Widmung an seine Lebensgefährtin.
Fazit des Abends: Die Jazzgroup Udo Fink bot Jazz für Feinschmecker, aus denen das Publikum durch die Bank bestand. Der Zuhörer wurde von sieben Könnern sanft in die Welt des Jazz entführt, aus der zumindest am Samstagabend die Rückkehr in den Alltag schwer fiel. Eine Stimme aus dem Publikum brachte es nach dem Schlussapplaus für alle auf den Punkt: "Danke Udo."
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